Donnerstag, 16. Juli 2015
Die weiße Leere 1-4
01

Irgendwo da draußen wird mein Traum gelebt, wenn ich längst schon nicht mehr hier bin. Es ist dieser Allerweltstraum. Reich, berühmt oder irgendwie anders. Ich war da und jeder hats gesehen...

Die weiße Leere entsteht durch die Pausen zwischen den Buchstaben. Oder wo ich nicht da bin und schlafe. Gääääääähhhhnnnnn.....

Niemand hat das Patent auf mich – nicht mal ich. Ich bin als Mensch mindestens 10 Milliarden mal austauschbar. Und die Kopie würde niemand merken.

Wir kennen und leben Indien – als Kleidung und auch in der Philosophie - alles ist billig durch Kinderarbeit und auch Sozialismus ist nur der Buddha-Abklatsch.

Die wahre Menschlichkeit endet im Todeskampf. Ich kämpfte einen sieglosen Kampf. Und ich gewann keine tiefgreifende Erkenntnis.

Die weiße Leere hat mich besiegt. Sie Worte darin sind nur jahrzehntelanges Einstanzen ohne jegliche Bedeutung.

Ich bin wie wie sie alle im Schnee. Alles wird gelöscht. Es ist als hätte ich nie ein Wort auf diese Erde gesetzt. Eingeschneit und mit Stille bedeckt.

02

Die Worte verhallen in der Erkenntnis, die schon immer da war. In der unendlichen Weisheit, die niemand durch Worte erlangen kann.

Worte sind begrenzt, Musik nicht durch menschliche Instrumente. Ich schreibe einen Brief und das ohne Porto.

Jesus oder an den Weihnachtsmann oder an Gott. An Buddha, an Seth oder an die Natur. Ich sprach mit den Ameisen. Sie gingen ungerührt ihre Straßen.

So wie die größten Komponisten die ich hörte – es war ihnen egal. Still und gleichzeitig aufgerührt sitze ich irgendwo mit meinem Bier.

Und wenn es irgendwann zwischen all dem Besoffensein zwischen Bier und Erde und mir und zurück ein Feedback gibt, dann glaube ich nicht daran.

Irgendwo da draußen gibt es immer 7 Milliarden Menschen, die nicht schöner dran sind als ich. Ich habe Glück, ich sehe und fühle es.

Es gibt immer Stunden, in denen es scheint, als könnte man es besser haben. Und als könnte man es bewirken, das andere es auch haben.

03

Wissen ist weiß und leer wie Schnee oder Kokain. Erst der Konsument erfüllt es mit Seele. Gott hat alle Seelen gemacht, heißt es. Warum denn so viele?

Und jetzt hat er sich vergessen und ist einer dieser Seelen. Unerkannt, verkannt, ein Landstreicher, der das Land anmalen will.

Ein Säufer, der nie genug zu trinken bekommt und dennoch kurz glücklich ist für jeden Tropfen, der ihn noch sehnsüchtiger macht.

Das Ende aller Wünsche und Träume gilt unseren Hoffnungen, der unwiderrufliche Tod – die ersehnte Ewigkeit.

Dazwischen stehen wir und rauchen an unseren Träumen. Nur einer von uns ist Gott, aber es scheint, als wären wir es alle.

Wenn wir es wissen, ist seine Sehnsucht erfüllt. Wir können ja nicht wissen, was Leben ist. Er hat uns gemacht um mit uns zu spielen.

In den dunklen Träumen und in den allerhellsten – bis er erwacht. Jeder denkt doch, er wäre das Nonplusultra. Das Allerbeste und das Letzte wenn es brennt.

04

Am Ende, wenn man erkennt den Geist, der man war und wieder wurde, ist da die Qualität, deren man sich nicht erwehren kann.

Ich stehe da und satiere – ein Teil davon und indem ich das mache, erhoffe ich, kein Teil zu sein.

Man scheint auf dieser Erde zu sein, um sich selbst und anderen ein Theaterstück zu kreiren.

„Ich bin aber nur der Autor“, muss man dann sagen. Der Regiesseur und Soffleur, der anderen nur noch die Stichworte gibt.

Amüsiert sehe ich zu, wie sie sich abstrampeln. Das Ende ist bekannt, sie erinnern sich an nichts.

Der Ruhm ist so kurz wie aller Reichtum und das Gegenteil hat auch nicht länger gedauert.

„Glückwunsch“, kann ich da nur sagen, „Sie sind endlich tot“. Oder: Man quält sich nicht nicht länger als das Gummie hält.

Dabei ist es ja eigentlich das Bestreben, dass die Haltbarkeit zunimmt, je teurer und unbequemer eine Sache war.

„Made in Germany“ hat da aber gefuscht, was Hitler anging. Dafür war das dritte Reich bestimmt endlos kurz.

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